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Im neuseeländischen Sommer 96/97 kam ich wie fast alle Neuseeland-Besucher in Auckland an. Über 3 Monate bereiste ich die Nord- und Südinsel als sogenannter Backpacker. Die kleine Insel ist für Wander oder Trekking Freunde ein Paradies.
Neuseeland Aotearoa - das Land der langen weissen Wolke. Klares Licht und grosse Wolken bestimmen den ersten Eindruck. Für Fotofreunde eine geniale Gelegenheit mit einfachen Kameras Super - Bilder zu machen. Neuseeland ist wenig bevölkert und doch stark verstädtert. Für Besucher ist dies von Vorteil, vorausgesetzt man meidet die Städte. Auckland selber ist eine richtig grosse Stadt mit über 1 Mio. Einwohner, womit 1/4 aller Menschen in Auckland leben. Die Südinsel ist schwächer besiedelt als die Nordinsel und landschaftlich grandioser, wobei die Nordinsel einen suptropisch geprägten Charme hat.
Das Northland ist nach Auckland mein erstes Ziel. Eine Woche lang wohne ich in einem kleinen Backpacker in Oppononi (House of harmony), besuche von dort die "Ninety Miles Beach",lausche klassische Musik, trinke Bier in Jugs , mache barbecues mit den anderen Bewohnern und habe meine erste Erfahrungen beim Boogie Board fahren auf Sanddünen.

Nach 2 Wochen Nordinsel verabschiede ich mich erst mal von der Nordinsel und erobere die Südinsel. Dort arbeite ich über 2 Wochen auf einer "organischen Farm" als willing worker on organic farms. Um 6 Uhr morgens aufstehen, 2 Stunden auf allen Vieren Unkraut jäten, alles für freie Kost und Übernachtung, davon kann jeder nur träumen. Auf der anderen Seite ist die Arbeit eine super Abwechslung zu meinem Büroalltag. Samstags verkaufen wir unsere Produkte in 'Sun City' Nelson auf dem Wochenmarkt .

Schöne Wanderungen ergeben sich an den Nelson Lakes, einer ziemlich abgelegenen und "Sandflies" verseuchten Gegend. Die kleinen Quälgeister sind eine Riesenplage , beschränken sich aber meist auf regionale Gebiete und sind nur tagesaktiv.(am besten den Kopf mit Mückennetz schützen). Von Nelson aus starte ich in die Marlborough Sounds, eine liebliche Küstenlandschaft aus versunkenen Tälern. In 4 Tagen durchwandere ich den Queen Charlotte walkway, ein guter Tipp und eine gute Alternative zu den bekannten trekkings in N.S.

Im Lazy fish läßt sich optimal relaxen, keine Strassen, nur die Sounds, das Backpacker und das Meer. Vielleicht 2 Nächte hier verbringen, sonst wird das ganze zu paradiesisch.

Mit dem Westcoast Express (einem Uralt-Bus)geht die Reise dann in den Süden, wobei Queenstown die Endstation ist. Die Reise dauert eine Woche und ist nicht sehr touristisch. (ich hoffe die Bus Unternehmer gibts noch, den Bus wahrscheinlich nicht mehr). Wer den Rummel liebt, sollte länger in Queenstown bleiben, ansonsten empfehle ich Te Anau als Ausgangsziel für Wanderungen im Fiordland. Der Kepler Trek ist eine 3 tägige Wanderung, welcher einen guten Eindruck der Region vermittelt, wobei der Milford Trek der bekanntere Wanderweg ist.

Über Dunedin habe ich mich anschließend per Autostopp nach Christchurch vorgearbeitet. Dort miete ich mir ein Motorrad, eine Yamaha XJ 600 Express samt Zubehör für 2 Wochen, und umrunde die gesamte Südinsel nochmals. Die Kiste ist schon ziemlich alt und hat über 60.000 km auf dem Tacho. Da ich die "schönsten" Stellen per Autostopp und Bus schon gesehen hatte, habe ich einen guten Plan, diese Orte nochmals mit einem eigenen Fahrzeug zu besuchen.

Von Christchurch aus besuche ich erst mal die vorgelagerte kleine Halbinsel Banks Peninsula.Vom Motorrad aus gibt es hier herrliche Aussichten auf die Küstenlinien und das Meer. Die Wege sind kurz, und an einem Tag leicht machbar. Am nächsten Tag fahre ich dann ich über den Burke's Pass Richtung Mt. Cook. Hier erwartet mich die großartige Szenerie der Südalpen.(Mt. Cook und seine Freunde) High Tussocks land, das sind schöne sanfte rollende Hügel mit von der Sonne verbranntem Gras, die sich stark von unseren Alpen unterscheiden.

Bei schönem Wetter ist die Fahrt nach Mount Cook eine faszinierende Sache, da die Strasse ca. 30 Km geradewegs auf den Berg Mount Cook führt, der Berg und die umliegenden Gletscher werden dabei immer größer. Die Strasse endet im Dorf, d.h. die Rückfahrt ist identisch.

Den folgenden Tag verbringe ich in Wanaka. Über Alexandria gehts dann Richtung Dunedin, und von Raes Junction über das Hinterland nach Balclutha. An einem der nächsten Tage lande ich über Waikawa in den Catlins, auf Cravel Road(Kiesstrassen) schaffe ich auf dem Weg dort hin nur 30 Kilometer in der Stunde.

Das Fiordland erreiche ich 2 Tage später. Die Fahrt mit dem Bike ist auf jeden Fall ein Muss, am besten antizyklisch fahren. Die Busse kommen einem am Spätmittag alle entgegen. Abends ist in Milford der Hund begraben. Der Hafen ist Ausgangspunkt für Schiffahrten auf dem Sound mit grossartigem Blick auf den Mitre Peak. Am besten früh morgens nochmals die Stimmung genießen bevor die "Japaner" einfallen.

Von Milford aus starte ich wieder in den Norden. Die Strecke entlang einiger Seen nach Queenstown ist fantastisch.

Makaroa und Haast lasse ich auf meinem Weg an die Westcoast hinter mir. Der Weg entlang der Küste erweist sich erfreulicherweise nicht als "Wetcoast".

Nach einem Abstecher in Nelson und Kaikoura kehre ich an meinem Ausgangspunkt Christchurch zurück.

Ich habe 3500 Kilometer zurückgelegt und die alte Kiste ist mir sehr ans Herz gewachsen.

Zurück auf der Nordinsel ist das Tongariro Gebiet mein erstes Ziel. Zwei Tage müssen wir warten bis die Sonne sich zeigt, nur dann ist das Tongariro Crossing zu empfehlen. Schon bald nach dem Einstieg bietet sich die Möglichkeit den Nganruhoe zu besteigen. Es ist ein hartes Stück den Vulkanberg hoch zu wandern. Der Aufsieg dauert ca.1,5 Stunden, der Abstieg ist um so kürzer. Mit Bergschuhen surfen wir auf dem Rückweg auf dem Kies wieder runter. Die Gegend um die Emerald Lakes und den Blue Lake ist herrlich. Die Tageswanderung ist sehr zu empfehlen, die Voraussetzung ist allerdings ein Tag mit guter Sicht.

Mein nächstes Ziel ist der Coromandel Walkway. Vorher habe ich noch einen Arbeitseinsatz auf einer Farm als Kühe-Melker. Mit Irmi einer deutschen Farm-Praktikantin melke ich über 140 Kühe. Die Sache ist für ein Greenhorn wie mich verdammt gefährlich, da die Kühe oben und ich unten stehe. Die Ausscheidungen kommen mal dick und dann wieder dünn und ich muss ständig in Deckung gehen. Am nächsten Tag nimmt mich ein Kiwi-Farmer beim Autostopp mit. Abends zeigt er mir seine Farm und seine Frau serviert uns später ein paar Knochen zum Abendessen.

Ein Schweizer Ehepaar fährt mich 2 Tage später nach Port Charles. Am Ziel teilen Sie mir mit, dass Sie eigentlich nie dort hin wollten. Die ca. 5 einsamen Häuser sind eine kleine Ansiedlung am äußersten Zipfel der Halbinsel Coromandel.

Hier ist mein Ausgangspunkt für eine Küstenwanderung. Nach der Nacht im Backpacker starte ich am nächsten Morgen Richtung Sandy Bay und Stoney Bay. Der Walk führt hauptsächlich durch Native Bush auf ca. 100 Meter über der Küste. Kurz vor Fletcher Bay zelte ich die Nacht 3 Meter vom Meer entfernt im Grünen.

Nach ein paar weiteren Tagen im Norden Aucklands, einem Tauchunternehmen, und einem Tag Großstadt verlasse ich Neuseeland am 02.04. , und fliege nach Australien. Dort wohne ich in Newtown eienem Stadtteil Sydneys. Die 5 Tage bis zu meinem Flug nach Bangkok verbringe ich in der Großstadt und den nicht weit entfernten Blue Mountains. Ansonsten ist die Zeit zu kurz um was größeres zu unternehmen. Nach zwei Wochen Thailand komme ich am 20.04. in kurzen Hosen in Frankfurt Flughafen an. Ich hatte über 11 Wochen keine langen Hosen getragen !
Bilder


Im Northland:
House of harmony
Boogie Board fahren
Maori Schönheiten
Maori Kunst
Wohnen im Paradies
Tauchen
Tongariro Crossing
Der heilige Berg
Am Krater
Blue Lakes
Lakes in Wolken
Emerald Lakes
Coromandel Halbinsel
Zelt
Himmel



Im Southland:
Marlborough Sounds
Lazy Fish Backpacker
Backpacker unterwegs
Götterdämmerung
Sonnenuntergang am Meer Lästige Quälgeister
Rollende Hügel
Keas sind hungrige Zeitgenossen
High Tussock
Kajak Experience
An der Westcoast
Lebende Staubwedel
Kaikoura und das Meer
Mount Cook
Cook am Abend
Südalpen
Banks Peninsula
Pass
Mitre Peak




Motorrad:
Begegnung mit Schafen
Im Fjördland